Hintergrundmaterial zu Mythos

D’Albret in Belottis Wohnung

Die Fliegen und der Teufel
Der im Alten Testament erwähnte Baal Zebub (Beelzebub) wird als Herr der Fliegen bezeichnet, vielleicht weil die Opfer, die dem kanaanäischen Gott Baal gebracht wurden, im Sommer Fliegen anzogen.

Vanitas, die Eitelkeit
In der christlichen Religion steht Vanitas für die Vergänglichkeit alles Irdischen. Ein Vanitas-Symbol ist der Totenschädel, ein weiteres die Sanduhr. Auch „Memento mortis“, (Gedenke des Todes), häufig auch „Memento mori“ (vermutlich entstanden aus „Memento moriendum esse“, Bedenke, dass du sterblich bist) ist ein Symbol der Vanitas im Sinne der Vergänglichkeit.

Superbia, Hochmut und Stolz
Sie ist das erste der sieben Hauptlaster, die auch als Todsünden bezeichnet werden. Dem Katechismus der Katholischen Kirche zufolge müssen gleichzeitig drei Bedingungen erfüllt sein, damit eine Tat eine Todsünde ist: „Eine Todsünde ist jene Sünde, die eine schwerwiegende Materie zum Gegenstand hat und die dazu mit vollem Bewusstsein und bedachter Zustimmung begangen wird."
Eine Liste von Todsünden gibt es nicht. Bei den Hauptlastern handelt es sich um Charaktereigenschaften, die Wurzel von Sünden sein können. Superbia (Hochmut), Avaritia (Geiz oder Habgier), Luxuria (Wollust), Ira (Zorn), Gula (Völlerei, Maßlosigkeit und Selbstsucht), Invidia (Neid, Eifersucht und Missgunst) und Acedia (Faulheit, Ignoranz, Trägheit des Herzens). Nach Augustus ist auch die Curiositas (Neugier) eine Todsünde - zumindest dann, wenn man versucht, mit den neuen Erkenntnissen die kirchlichen Wahrheiten in Frage zu stellen.
Die Superbia wurde in der Kunst häufig mit einem Spiegel in der Hand dargestellt, als Metapher für die Selbstverkennung und die Ich-Bezogenheit.

Johannesbrief
Es gibt drei Briefe des Johannes im Neuen Testament. Die Urheberschaft des Evangelisten Johannes ist umstritten. Selbst ob alle drei Briefe vom selben Autoren stammen, ist unklar. D’Albret zitiert aus dem 1. Johannesbrief, in dem es vor allem um den rechten Glauben geht.

Michelangelos Erschaffung Adams, Sixtinische Kapelle in Rom
Michelangelo Buonarroti malte Anfang des 16. Jahrhunderts im Auftrag von Papst Julius II. neun Fresken an die Decke der Sixtinischen Kapelle, die Szenen aus der Genesis zeigen. Die Erschaffung Adams ist die berühmteste Darstellung. Hier ist Gott als alter Mann zu sehen. In der katholischen und evangelischen Kirche widerspricht dies eigentlich dem ersten der zehn Gebote: „Du sollst neben mir keine anderen Götter haben. Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde. Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation; bei denen, die mich lieben und auf meine Gebote achten, erweise ich Tausenden meine Huld.“ (Einheitsübersetzung der Bibel. 2. Buch Mose/Exodus)

Die katholische Kirche und die Masturbation
Die Gedanken des Priesters d’Albret zur Selbstbefriedigung gehen auf die Erklärung zur Sexualethik mit dem Titel „Persona humana“ zurück, die die Kongregation für die Glaubenslehre im Vatikan 1975 veröffentlicht hat.

Opus Dei
„Gottes Werk“ ist eine umstrittene Organisation der katholischen Kirche, die es seit 1928 gibt. Sie besteht aus Priestern und Laien und arbeitet in den Bereichen Seelsorge und Bildung. Offiziell besteht die Haupttätigkeit darin, „seinen Mitgliedern und allen Menschen, die es wünschen, die notwendigen geistlichen Mittel an die Hand zu geben, damit sie als gute Christen inmitten der Welt leben können.“ Zielgruppe sind vor allem auch junge Menschen. Die Ehelosigkeit der Mitglieder hat eine große Bedeutung, obwohl sie nicht vorgeschrieben ist - außer für Priestern natürlich. Manche Menschen selbst in der katholischen Kirche betrachten Opus Dei als Sekte.
Die ehelosen Mitglieder (Numerarier und Assoziierte) tragen außer an Sonn- und Feiertagen täglich für zwei Stunden einen kleinen Bußgürtel (Cilicium), eine aus Metallringen mit kleinen Stacheln zusammengefügte Kette, die um den Oberschenkel gelegt wird. Wöchentlich kasteien sie sich mit einer fünfschwänzigen Handgeißel (Disciplina). Der Opus-Dei-Schrift „De spiritu et de piis servandis consuetudinibus“ (Anweisung 125) zufolge dürfen diese Selbstgeißelungen keine gesundheitlichen Schäden verursachen. Ob das gewährleistet ist, ist fraglich.

Guten Abend, gut’ Nacht
Der Text stammt aus „Des Knaben Wunderhorn“ (1808), einer Sammlung von Volksliedtexten, die von Clemens Brentano und Achim von Arnim veröffentlicht wurden.
Die Melodie wurde von Johannes Brahms komponiert und 1868 in „Fünf Lieder“ (Opus 49) veröffentlicht als „Wiegenlied“ (zart bewegt, Es-Dur).
D’Albret singt am Ende des Buches einen veränderten Text.

 

 

 

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